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Unter Linux-Distributionen lassen sich verschiedene Desktop-Environments - teilweise auch auf dem gleichen System - benutzen, die sich in ihrem Aufbau, ihrer Konfigurierbarkeit, in ihrem Verbrauch von Systemressourcen und nicht zuletzt in ihrer Bedienung unterscheiden.

Damit ihr die Möglichkeit habt, euch vor der eigentlichen Installation eines Linux auf eurem Rechner einige dieser Desktop-Environments anzusehen und schonmal ein wenig zu probieren, welche euch am besten gefällt, haben wir für euch in Zusammenarbeit mit dem Rechnerbetrieb in der Informatik (RBI) ein paar Testrechner bereit gestellt, auf die ihr euch verbinden könnt und wo ihr die Bedienung der verschiedenen Oberflächen ausprobieren könnt.

Wie das Ganze funktioniert, verrät euch diese Anleitung.

Die verschiedenen Desktop-Environments

Wir stellen euch hier eine kleine Auswahl von Desktop-Environments zum Testen zur Verfügung. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass dies nur diejenigen graphischen Oberflächen sind, die unter Ubuntu aus den offiziellen Paketquellen bezogen werden können. Alternativen wie MATE, Cinnamon oder was auch immer müsstet ihr euch selber besorgen. Die Suchmaschine des geringsten Misstrauens hilft hier weiter.

KDE

KDE ist die Umgebung, die wir euch bei der Linux Install Party standardmäßig installieren. Sie bietet sehr viel Funktionalität bei einer modernen Optik, hat allerdings nicht gerade minimale Ansprüche an die Systemressourcen. Auf älteren bzw. langsameren Geräten könnte KDE etwas unperformant sein.

Gnome3

Gnome3 ist der unmittelbare Nachfolger des traditionellen Ubuntu-Standards Gnome2. (Letzteres wird nicht mehr weiter entwickelt. Wer es unbedingt benutzen möchte, kann sich den Gnome3-Fallback-Mode oder MATE anschauen.) Es ist erheblich anders aufgebaut als KDE, aber die anderen Punkte, die unter KDE aufgeführt sind, treffen auch hier zu. Allein, es ist schwer abzusehen, wie sich Gnome3 weiterentwickeln wird und in wieweit es weiterhin supported wird. Die Ubuntu-Entwickler bei Canonical arbeiten nämlich in andere Richtungen.

Unity

Unity ist heute der Standarddesktop unter Ubuntu. Auch er besticht durch moderne Optik und bemüht sich um intuitive Bedienbarkeit. Allerdings werden standardmäßig alle Eingaben im Suchfeld (Nach Programmen, Dateien oder wonach auch immer) an einen Canonical-Server gesendet, der die Daten analysiert und gefiltert an Amazon weiterleitet, damit euch unter den Suchresultaten möglichst zielgerichtete Werbung angezeigt werden kann.

Die Deaktivierung dieser Funktion ist möglich, aber nichttrivial und insbesondere nicht persistent bei bestimmten Updates.

Deswegen bieten wir nicht standardmäßig Unity an.

XFCE4

XFCE gehört zu den etwas anspruchsloseren graphischen Oberflächen, die weniger Wert auf tolle Optik und mehr Wert auf Schonung von Systemressourcen legen.

LXDE

Wie auch XFCE bemüht sich LXDE um Ressourcenminimalismus. Insbesondere für ältere/schwächere Geräte ist es empfehlenswert.

Mit den Testrechnern verbinden

Der RBI hat für euch auf mehreren Rechnern, die allerdings nur aus dem RWTH-Netz erreichbar sind einen sogenannten x2go-Server installiert, der es gestattet. mit dem für Linux, MacOS und Windows verfügbaren x2go-Client eine graphische Verbindung zum Server aufzubauen und den Server zu bedienen, als säße man direkt davor.

Zunächst gilt es also, sich den x2go-Client, der natürlich freie OpenSource-Software ist, zu besorgen. Den Download und die passende Installationsanleitung findet man auf der Website x2go.org.

Nachdem man den Client erfolgreich installiert hat, sollte man beim ersten Start etwa folgendes Bild sehen:

Hier müssen nun die korrekten Verbindungsdaten zu den Testrechnern eingetragen werden. Zunächst kann man sich einen passenden Namen für die Sitzung überlegen.

Die weitere Konfiguration werde ich anhand des Beispiels KDE durchführen. deswegen trage ich hier LIP-KDE ein. Als nächstes trägt man den passenden Host ein. Hier stehen fünf verschiedene Adressen zur Auswahl. Sollte einer der Rechner einmal langsam (weil ausgelastet) sein, könnt ihr versuchen, auf einen der anderen auszuweichen. Wir wollen versuchen, hier ein wenig Übersicht zu erhalten. Deswegen probiert für KDE bitte als erstes murdock.informatik.rwth-aachen.de!

Die anderen möglichen Hosts sind

fraser.informatik.rwth-aachen.de
walker.informatik.rwth-aachen.de
schenk.informatik.rwth-aachen.de
moon.informatik.rwth-aachen.de

Als Benutzername für das Feld Login stehen unter KDE zur Verfügung:

lip001
lip002
lip003

Da es passieren kann, das jemand anderes zeitgleich mit euch versucht, eine x2go-Session zu starten, kann es sein, dass ihr das mit dem gleichen Benutzer versucht, und euch gegenseitig in die Quere kommt. Falls ihr also unerwartete Schwierigkeiten habt, könnt ihr es mit einem der anderen Nutzer versuchen.

Nachdem ihr euren Login eingetragen habt, klickt ihr auf OK:

Ihr seht nun in eurem x2go auf der rechten Seite eure neue Session:

Wenn ihr auf diese klickt, kommt ihr zum Anmeldefenster. Dort steht bereits euer Username (ihr könnt hier auch einen der beiden anderen eintragen) und ein leeres Feld für euer Password. Das Password für alle Nutzer lautet LipWS2014.

Nachdem ihr das Password eingegeben habt und „OK“ geklickt habt, dauert es einen Moment. Dann solltet ihr folgende Warnmeldung bekommen:

Diese taucht immer dann auf, wenn man sich das erste Mal mit einem fremden Rechner verbindet. x2go weist hier darauf hin, dass der fremde Rechner als Identifizierung einen unbekannten Hostkey angibt. (Unbekannt, weil man x2go ja noch nie gesagt hat, welcher Key der richtige ist.) Wenn man weiß, dass man es mit dem richtigen Rechner zu tun hat, kann man hier „Ja“ anklicken und die Verbindung zulassen. x2go merkt sich dann den Key und beschwert sich nur noch, wenn vom Rechner, den man erreichen möchte, ein anderer Key angegeben wird. (Das kann passieren, wenn zum Beispiel das Betriebssystem neu installiert wurde. Es kann aber auch auf einen Angriff auf eure Verbindung hinweisen.)

Die korrekten Hostkeys für die bereitgestellten Rechner findet ihr unten.

Nachdem ihr die Identität des fremden Rechners bestätigt habt, tut sich - wiederum nach etwas Wartezeit - ein weiteres Fenster auf:

Et voilà, ihr seid mit dem fremden Rechner verbunden und könnt nun die Oberfläche ausprobieren!

Achtung: Die Sitzung wird nach einer halben Stunde automatisch getrennt und alle Dateien, die ihr angelegt habt werden gelöscht, damit der nächste Tester wieder ein „jungfräuliches“ System vorfindet! Macht euch also gerne mit Aufbau und Bedienung vertraut, aber legt keine persönlichen Daten ab!

Andere Desktop-Environments

Die obige Konfiguration haben wir am Beispiel von KDE vorgeführt. Wenn ihr nun eine neue Sitzung anlegen wollt, klickt ihr auf „Neue Sitzung“:

Alternativ könnt ihr auch auf das Symbol „Sitzungsverwaltung“ (rechts daneben) klicken, wo ihr sowohl eine neue Sitzung anlegen, als auch die alten Sitzungen nochmal bearbeiten könnt.

Hier gebt ihr nun wie gehabt die richtigen Einstellungen für die jeweiligen Oberflächen (s. unten) an. Allerdings müsst ihr nun bei „Sitzungsart“ ebenfalls die passende auswählen. Das Beispiel für Gnome3:

Im Folgenden nun die

Login-Daten für die verschiedenen Oberflächen

  • KDE
    • Hostname: murdock.informatik.rwth-aachen.de
    • Login: lip001 - lip003
    • Sitzungsart: KDE
  • Gnome3
    • Hostname: fraser.informatik.rwth-aachen.de
    • Login: lip004 - lip006
    • Sitzungsart: Gnome
  • Unity
    • Hostname: walker.informatik.rwth-aachen.de
    • Login: lip007 - lip009
    • Sitzungsart: Unity
  • XFCE4
    • Hostname: schenk.informatik.rwth-aachen.de
    • Login: lip010 - lip012
    • Sitzungsart: XFCE
  • LXDE
    • Hostname: moon.informatik.rwth-aachen.de
    • Login: lip013 - lip015
    • Sitzungsart: LXDE

Das Password ist immer LipWS2014

Hostkeys der Rechner

murdock:     f9:85:22:62:e6:f7:55:a1:1d:9f:38:45:3e:d7:00:ff
fraser:      7d:dd:82:70:21:c7:f6:26:c3:7c:2c:00:4b:02:5a:ff
walker:      0e:df:80:32:a4:e9:55:da:5c:fe:c2:11:5d:d5:8c:72
schenk:      28:82:30:1a:f9:2a:b4:57:5b:36:a9:7b:db:88:1b:e3
moon:        ff:44:df:db:91:b2:c3:5c:2e:b7:94:5d:ae:e5:97:93

Problembehandlung

x2go ist langsam

Das sollte eigentlich nicht passieren; wenn man nicht gerade Videos gucken will, sollte x2go mit normaler DSL-Anbindung halbwegs in Echtzeit funktionieren.

Zur Not kann man allerdings versuchen, in den Sitzungseinstellungen auf den Reiter „verbindung“ zu gehen. Dort sieht man folgendes Bild:

Hier kann man ein wenig Fine-Tuning betreiben. Die Nutzung sollte intuitiv sein. (Sonst probieren^^) Weitere „Stellschrauben“ findet man unter „Einstellungen“:

Verbindungsaufbau wird abgelehnt

Befindest du dich im RWTH-Netz? Falls nicht, kannst du eine VPN-Verbindung nach Anleitung des IT-Centers aufbauen.

Verzerrtes Bild unter Gnome3 und Unity

Aus uns nicht näher bekannten Gründen kommt es gelegentlich vor, dass der Gnome3- und der Unity-Desktop verzerrt dargestellt werden. Das Problem ist hier, dass die Auflösung der Darstellung nicht automatisch an die Vorgaben des x2go-Client angepasst wird, sondern auf 1920×1200 steht. (Kein Problem, dass auf einem realen Computer auftritt. Bug in x2go.)

Das Problem kann behoben werden, indem man die Auflösung manuell richtig einstellt.

Achtung: Man sollte die Auflösung der Desktop-Environment auf keinen Fall auf „Automatisch“ stellen! Das macht unter Umständen noch mehr kaputt! Einfach manuell die selbe Auflösung auswählen, wie im x2go-Client!

  • Unter Gnome3: Menü „Anwendungen“ –> System Tools –> Preferences –> Bildschirmeinstellungen
  • Unter Unity:
    • Warten, bis sich am linkien Rand die Menüleiste zeigt
    • Auf „Dash-Startseite“ (oberstes Symbol) klicken
    • In die Suchleiste „Bildschirmeinstellungen“ eintippen
    • Die gefundene „Application“ starten
    • Auflösung richtig einstellen
lip/desktop-environments.txt · Zuletzt geändert: 2014/10/06 14:40 von jbergner